Kernwegenetz
Aufgrund des Strukturwandels und des technischen Fortschritts, aber auch wegen der zunehmenden Bedeutung des Bereichs „Tourismus und Naherholung“ haben sich die Anforderungen an die Wegefunktionen und –strukturen deutlich geändert. Landmaschinen, wie Mähdrescher und Traktoren, werden immer größer, breiter und schwerer. Dies führt zu erheblichen Belastungen, welchen viele der aktuellen landwirtschaftlichen Wege auf Dauer nicht standhalten können.
Um die Landwirtschaft auch in Zukunft auf einem hohen Leistungsniveau zu halten und die Pflege und den Erhalt der Kulturlandschaft zu gewährleisten, gleichzeitig aber auch die Multifunktionalität des Wegenetzes zu verbessern, haben die Kommunen unserer ILE, auf Basis eines breit angelegten Abstimmungsprozesses, ein ländliches Kernwegenetz umgesetzt. Mit diesem Vorhaben soll auch zukünftig eine möglichst effiziente Erschließung der Flur und ein nachhaltiger Erhalt bzw. Ausbau wichtiger Wege sichergestellt werden.
„Ländliche Kernwege“ bilden sich im Sinne dieses Konzepts aus Teilstücken:
- der Gemeindeverbindungsstraßen,
- der ausgebauten öffentlichen Feld- und Waldwege inkl. der Ortsrandwege sowie
- weiterer, i. d. R. öffentlicher Wege, die bisher nicht ausgebaut sind.
Diese „ländlichen Kernwege“ sind geeignet, den landwirtschaftlichen Schwerlastverkehr aufzunehmen und müssen dabei folgende Qualitätsanforderungen erfüllen:
- eine Tragfähigkeit von mind. 11,5 t Achslast,
- eine 3,5 m breite, befestigte (staubfreie) Fahrbahn,
- beidseitig 0,75 m (mind. 0,5 m) befestigte Seitenstreifen und
- eine geeignete Wegentwässerung.
Außerdem müssen die Kernwege über ausgeformte Kurven, verkehrsgerechte Einmündungen in überörtliche Straßen und – bei Bedarf – über Ausweichstellen verfügen. Wichtig im Sinne dieses Ausbaus ist zudem der Lückenschluss zu anderen Kernwegen und die Größe der Netzmaschen des ländlichen Kernwegenetzes, welche grundsätzlich ca. 1,5 bis 2 km breit und ca. 200 bis 400 ha groß sein sollen.
Das Konzept zur Erstellung eines ländlichen Kernwegenetzes wurde vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken mit Mitteln des Freistaates Bayern bezuschusst.
Am 13.05.2019 wurde das das Konzept zur Erstellung eines ländlichen Kernwegenetzes für das Gebiet des Vereins „Rund um die Neubürg“ durch die BBV LandSiedlung an die teilnehmenden Gemeinden und Städte übergeben.