Der Schatz in der Neubürg

Im Inneren der Neubürg ist ein großer, hoher Saal. In der Mitte steht eine riesige Truhe, die von Gold, Edelsteinen und Geschmeiden überquillt. Durch einen schmalen, tiefen Felsspalt kann in diese Räume vorgedrungen werden. Manch einer ist dieses Husarenstück schon eingegangen, doch selbst die Mutigsten wagten es nicht, Hand an die Truhe zu legen. Denn darauf sitzt ein riesiger Pudel, größer als ein Nilpferd, mit feurig glühenden Augen, so groß wie Wagenräder.
Manchmal, vor allem bei Nacht, verließ dieser Hund aber auch die Höhle. Er wurde mehrere Male auf dem Weg von Wohnsgehaig nach Gollenbach gesehen. Wer ihm begegnete wurde von einer eigentümlichen, vorübergehenden Lähmung befallen. Zuletzt wurde vom Urgroßvater des Herrn Teufel aus Wohnsgehaig beobachtet. Er hatte die schwere Geldkiste auf den Rücken gebunden und wanderte die Neubürg herab. Seitdem ist der Pudel verschwunden. Manche vermuten, weil der Spalt, der ins Innere des Berges geführt hatte, vor einiger Zeit zusammengestürzt ist.
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