Die Neubürg
Namensgeber und geographischer Mittelpunkt der ILE
Der Tafelberg Neubürg ist nach dem Sophienberg (593 m) mit 587 Metern die zweithöchste Erhebung in unserer Region. Er liegt im Gemeindebereich Mistelgau, in unmittelbarer Umgebung zu den Ortschaften Wohnsgehaig, Harloth, Schöchleins und Gollenbach im geographischen Zentrum des Vereins.
Entstanden ist die Neubürg im Jura-Zeitalter. Die oberste Schicht besteht aus Werkkalk, darunter folgen Ornatenton und Eisensandstein. Die Neubürg wird deshalb als Tafelberg bezeichnet, da sie anstelle einer Kuppe eine flache Tafelfläche aufweist. Aufgrund der erosionsbedingten Herausbildung wird die Neubürg auch als Insel- oder Zeugenberg bezeichnet. Sie steht wie eine Insel in der weiter abgetragenen Umgebung und „bezeugt“ die vormals die ganze Umgebung überlagernden Gesteinsschichten.
Bis in die ersten Jahre des 19. Jahrhunderts war die Neubürg mit Eichenwald bewachsen, der dann aber um 1806 abgeholzt und verkauft wurde, um Kontributionszahlungen (Kriegsschulden) an Frankreich zu bezahlen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts fanden auf der Neubürg Tuchmärkte statt. Eine erste Besiedlung gab es vermutlich schon in der Altsteinzeit (vor 14.000 Jahren). Funde belegen auch eine keltische Besiedlung im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. Bis 1415 war auf der Neubürg (damals Leinbürg) eine Burg, vermutlich zur Sicherung der alten Geleitstraße – der Via Imperalis – die von Bamberg kommend nach Bayreuth und weiter über Creußen nach Eger führt. In einem Brief von 1406 findet sich ein Bericht über einen Überfall auf Kaufleute aus Eger bei der Neubürg. Die Straße verlief zwischen der Neubürg und Harloth. Die Burg zur Sicherung der Straße war aber wohl nur ein hölzernes Gebäude. Heute sind keine Spuren mehr davon zu sehen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein Teil der Neubürg als Steinbruch genutzt. Die Steine dienten unter anderem zur Straßenbeschotterung.
Zahlreiche Sagen ranken sich um den markanten Berg. Sie handeln z.B. von Zwergen, die im Berg hausten und den Menschen viel Gutes getan haben und von einem Goldschatz im Inneren des Berges. Heute ist die Neubürg ein Landschaftsschutzgebiet und besticht mit einem herrlichen Rundblick über die Fränkische Schweiz, ins Bamberger Land und bis hinüber zum Fichtelgebirge. Seit Mai 2003 ist auf der Neubürg eine internationale LandArt-Ausstellung – der sogenannte NaturKunstRaum.
Die Neubürg ist nicht nur das geographische Zentrum der ILE-Region, sondern deren Namensgeber. Im Logo der ILE ist eine stilisierte Silhouette des Tafelberges dargestellt.
(© Fotos: Bernd Lippert, Oliver Riess luftbilder-deutschland.com)