Handgemeisselter Fassadenschmuck an bäuerlichen Sandsteinhäusern

Projekt Fensterschürzen

Dieses Projekt hat sich die Erhöhung des Bekanntheitsgrades und die Sanierung von Fensterschürzen zur Aufgabe gemacht.

Fast schon vergessen, bildete sich Ende des 18. Jahrhunderts im Bayreuther Umland – ausstrahlend auch in die Kulmbacher Region – eine eigenständige Kultur bäuerlicher Sandsteinbauten mit einem handgemeißelten Fassadenschmuck heraus: die Fensterschürzen. Ihre Vorbilder waren Fensterschürzen in Bayreuth (1750-1760) und in Weidenberg (1770-1776).

Fensterschürzen sind eine regionaltypische Besonderheit in der früheren Markgrafschaft Bayreuth-Kulmbach und noch heute in dieser Region an vielen alten Sandsteinhäusern zu sehen. Entstanden sind diese Schmuckelemente ca. zwischen 1750 und 1860.

Ursprünglich beschäftigte sich ausschließlich der Verein „Rettet die Fachwerkhäuser- und Sandsteinhäuser! e.V.“ mit dem Thema Fensterschürzen. Bereits im Juni 2020 fand ein Termin im Amt für Ländliche Entwicklung in Bamberg statt, bei dem Vertreter des Amtes, des Vereins sowie die drei ILE-Manager in deren Gebiet Fensterschürzen vorkommen anwesend waren.

Ziel dieses übergreifenden ILE-Projektes war es, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und anschließend auf diese markgräfliche Baukultur aufmerksam zu machen (Internetseite, Printmedien) sowohl für Touristen als auch Einheimische. Zusätzlich wurden Fördermöglichkeiten für die Instandhaltung der Fensterschürzen aufgezeigt.

Im Ergebnis entwickelte der Verein „Rettet die Fachwerkhäuser- und Sandsteinhäuser! e.V.“ eine Homepage zum Thema Festerschürzen und übernahm deren Plege. Siehe: www.fensterschürzen.de

Fensterschürzen in der Region rund um die Neubürg

Der wichtigste Ort im Bezug auf die Fensterschürzenthematik im Bereich der ILE Neubürg ist Mistelgau. Vier Häuser in der Bahnhofstraße (Nr. 5, Nr. 8, Nr. 21 und Nr. 23) und eins in der Eichenstraße 5 aus dem Zeitraum 1836 – 1844 mit insgesamt 20 individuellen, handgemeißelten Fensterschürzen zeigen deutlich die Handschrift eines namentlich nicht bekannten Steinmetzes.

Ähnlich und doch variierend, können diesem Steinmetz auch die Fensterschürzen in Hummeltal, Voitsreuth, Großweiglareuth und vermutlich auch in Mistelbach, Gesees und Hohenfichten zugeordnet werden.

 

Pressebericht:

 

Weitere Information zu den Fensterschürzen in der Region

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Das Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken (ALE)